TSG weiterhin neben der Spur

Die Drittliga-Volleyballer müssen vergangenen Samstag eine weitere bittere Heim-Niederlage einstecken. Beim 1:3 (25:21, 19:25, 17:25, 22:25) gegen Vorjahresvizemeister Rüsselsheim erwischte die Mannschaft von Trainer Kirchhardt einen rabenschwarzen Tag und brachte lediglich die Fehlermaschine zum laufen – immerhin diese schnurrte wie ein Kätzchen. Der sonst oft so dünnen Personaldecke kann diesmal nicht der schwarze Peter zugeschoben werden – zwar waren gesundheitlich nicht alle Spieler bei 100%, aber unter rekordverdächtigen zwölf (!) Mann auf dem Spielbogen sollten sich doch zumindest sieben finden, die dem Gegner Paroli bieten können. „Wir müssen nicht lange drumrum reden und uns diesmal kräftig an die eigene Nase packen – ein solcher Auftritt funktioniert einfach nicht und ist frustrierend. Von A wie Annahme über B wie Basics bis Z wie Zusammen-Gas-geben haben wir heute alles vermissen lassen“, resümiert Kirchhardt schonungslos. Ohne Heidebrecht (verletzt) und Hornung (privat verhindert) stehen Kirchhardt dafür erstmals neben den Akteuren der ersten Saisonspiele zusätzlich Dollhofer und Wintergerst zur Verfügung.

Kirchhardt vertraut anfangs Rahmani und Loritz auf den Außenpositionen, Routinier und Doppelweltmeister Lintner auf der Diagonalen, Schmidt im Zuspiel, Ebert/Rädler in der Mitte. Libero Danese komplettiert die Startaufstellung. Das Spiel der Hausherren beginnt wie Beleuchtungssituation der Halle seit einigen Wochen daherkommt: mäßig, sparsam und zurückhaltend. Viele Fehler im eigenen Spiel sorgen für einen 8:13 Rückstand. Ein Zwischenhoch, maßgeblich getrieben von Lintner, verkürzt auf 13:15, nur um anschließend wieder mit 15:19 zurückzuliegen. Mit Loritz an der Aufschlaglinie und ordentlicher Block-Abwehrarbeit kann sich Blankenloch wieder an Rüsselsheim ranrobben und bei 20:20 ausgleichen. Eine weitere Aufschlagserie von Ebert sorgt dann für den Satzgewinn (25:21) an den keiner mehr geglaubt haben dürfte. 

Doch wer im Satzgewinn den „Brustlöser“ im Auftreten der TSG vermutet wird schnell eines besseren belehrt. Dem Fehlstart (2:5, 4:8) folgt zwar die nächste Aufholjagd (10:11), doch Rüsselsheim weiß mit konstantem Auftritt die fahrig wirkenden Gastgeber schnell wieder unter Kontrolle zu bringen (15:19, 17:23) und schließlich den ungefährdeten Satzgewinn einzutüten. In diesem Satz läuft für die Gastgeber wenig zusammen – viele Abstimmungsschwierigkeiten in Block und Abwehr, wenig Punch im Angriff und dazu eine hohe Fehlerquote von der Aufschlaglinie. Auch die zweite Schiedsrichterin hat sich auf einen ruhigeren Arbeitstag eingestellt. Ein ums andere Mal muss sie jedoch (zurecht) auf Blankenlocher Spieler im Netz hinweisen.

Kirchhardt ersetzt in Satz 3 Loritz durch Dollhofer, der auch schnell ins Spiel findet und schnell zum dankbaren Abnehmer für Schmidts Pässe wird. Doch am Spiel ändert sich wenig. Noch immer gelingt es Blankenloch nicht vor der Kulisse von handgestoppten 25 Zuschauern zu Sicherheit im eigenen Spiel zu kommen. Auf der Gegenseite kämpfen die Gäste um jeden Ball und werfen sich aufopferungsvoll in jede Abwehr – Blankenloch gelingt es jetzt überhaupt nicht mehr den Ball auf den Boden zu bringen. Folgerichtig setzt sich Rüsselsheim auf 6:12 und 7:17 ab. Der TG gelingt bei 17:25 der nächste Satzgewinn. Ratlosigkeit ob der eigenen Leistung auf Seiten der Blankenlocher.

Satz 4 beginnt verheißungsvoll mit einer fortwährenden 2-Punkte-Führung, doch die Ausstrahlung der Mannschaft lässt eher auf die nächste Lektion der gastierenden Hessen schließen. Über 17:17 und 21:21 biegen schließlich beide Mannschaften auf die Zielgeraden ein, aber die vorigen Sätze haben Spuren hinterlassen. Der Glaube fehlt und schließlich ist es eine Annahme auf den Schiedsrichterstuhl, die das Match bei 22:25 zugunsten der Gäste beendet.

„Wir sind heute nie wirklich in den Kampf gekommen und haben uns stets selbst mit dem Hintern eingerissen, was wir uns gerade mühsam aufgebaut haben. Einem guten Block oder Angriff folgt direkt ein Aufschlagfehler, die Basics haben nicht funktioniert und wir konnten in dieser Verfassung Rüsselsheim eigentlich zu keinem Zeitpunkt wirklich gefährlich werden. Es hilft nix, wir müssen den Blick nach vorne richten. Nächste Woche ist BEG United zu Gast – der erste Sieg könnte uns direkt aus dem Keller holen und an der BEG vorbeispülen. Das muss das Ziel sein und darauf werden wir jetzt unter der Woche hinarbeiten“, gibt Kirchhardt die Richtung vor. Spielbeginn ist am kommenden Sonntag um 16 Uhr wie gewohnt in der Sporthalle 1 in Stutensee.