TSG verliert im Tiebreak
Die TSG muss sich mit der zweiten Niederlage im neuen Kalenderjahr abfinden – gegen die kampfstarken Nachwuchstalente vom Volleyballinternat Frankfurt kommt das Team von Torsten Kirchhardt nicht über zwei Satzgewinne hinaus und muss somit auch die Punkte 4 und 5 an das Tabellenschlusslicht abgeben. „Gegen das Internat ist es immer schwer zu spielen – wenn man es nicht schafft sie dauerhaft unter Druck zu setzen, können sie im Aufschlag und Block enorm Meter machen“, so Kirchhardt nach dem Spiel. „Es war streckenweise okay, was wir gespielt haben, aber alles in allem haben wir verdient verloren, weil wir Ruhe und Konstanz missen lassen haben“. Während Kirchhardt im Hinspiel (1:3-Niederlage) Libero Danese auf der Außen- und sich selbst auf der Mittelblockposition einsetzen musste um spielfähig zu sein, kann er diesmal auf einen breiteren Kader zurückgreifen, wenngleich mit Loritz und Ebert zwei Stammkräfte verletzt pausieren müssen. Für Loritz rück Kirchhardt selbst in die Startformation in der Mitte schenkt er Robin Nagel aus der zweiten Mannschaft das Vertrauen, der es im Spielverlauf auch zurückzahlt. Mit Markus Wintergerst (unter der Woche krank) und Patrick Krause stehen noch zwei weitere Alternativen zur Verfügung.
Die TSG beginnt nervös und fehleranfällig und kann dem Aufschlagdruck der hessischen Gäste anfangs wenig entgegensetzen. Bei den Spielständen 8:12 und 8:14 zieht Kirchhardt seine beiden Auszeiten – diese zeigen Wirkung. Er selbst bringt seine Mannschaft von der Aufschlaglinie wieder zurück ins Spiel – die Gäste nehmen beim 13:14-Anschlusstreffer ihre erste Auszeit. Doch auch diese verfehlt ihre Wirkung nicht: Frankfurt enteilt ein zweites Mal (15:19) und trotz erneutem Ausgleich (22:22) findet die TSG nicht zur gewohnten Ruhe im Spiel. Mit 22:25 sichern sich die frischer wirkenden Frankfurter den ersten Durchgange und das obwohl sie tags zuvor bei der derzeitigen Mannschaft der Stunde, ASV Botnang, nur knapp im TieBreak unterlegen waren.
Blankenloch geht unverändert in den zweiten Durchgang. Diesmal gelingt das Vorhaben die eigene Fehlerquote zu minimieren und Frankfurt unter Druck zu setzen und zu Fehlern zu bringen. Die Gastgeber können über den Satz hinweg eine Führung aufbauen und diese bis zum Schluss (25:19) behaupten. Doch wer denkt, dass das Momentum nun gekippt sei, sieht sich in Satz drei schnell eines Besseren belehrt. Mit druckvollem Aufschlagspiel und passendem Biss in der Feldabwehr kann sich Frankfurt früh auf 10:12 und 11:15 absetzen. Blankenloch fehlt die Durchschlagskraft und Kirchhardt tauscht Nagel gegen Routinier Wintergerst und bei 14:21 sich selbst gegen Patrick Krause aus um dem Spiel einen neuen Impuls zu geben. Doch der Satz ist nicht mehr zu retten – mit 17:25 geht auch Durchgang 3 an die Gäste. In Satz 4 das gewohnte Bild: Eine Mannschaft dominiert und diesmal ist wieder Blankenloch an der Reihe. Wintergerst spielt nun für Kirchhardt auf der Außenposition, Nagel ist zurück in der Mitte und das gesamte Team zeigt sich nun im Angriff mutig und in der Abwehr griffig. Die Reaktion auf der gegenüberliegenden Netzseite lässt nicht lange auf sich warten – viele Fehler in Aufschlag und Angriff ebnen den Weg zum 25:17-Satzausgleich.
Doch Frankfurt gibt sich keineswegs geschlagen. Der Seitenwechsel bei 4:8 aus TSG-Sicht verheißt nichts Gutes und Frankfurts Siegeswille ist klar erkennbar. Obwohl die Gastgeber nochmal auf 8:10 verkürzen können, lassen sich die Nachwuchstalente nicht mehr die Butter vom Brot nehmen – beim Spielstand von 10:15 endet das Spiel zugunsten der Gäste.
„Wir haben nach dem schwierigen Start in Botnang letzte Woche eine sehr gute Reaktion gezeigt und verdient drei Punkte mitgenommen. Heute haben wir zu lange gebraucht, um uns auf die geänderte Personalsituation und den Gegner einzustellen – das sollte uns mit der ganzen Erfahrung, die wir trotzdem aufs Feld bringen nicht passieren“, zeigt sich Kirchhardt selbstkritisch. „Irgendwo haben wir beim Spielen sicher noch die Tabelle im Hinterkopf und wir sind einfach keine Mannschaft, die gut spielt, wenn sie die Tabelle im Hinterkopf hat. Ich denke wir sollten in den nächsten Wochen uns wieder auf uns und von Spiel zu Spiel schauen. Dann werden wir sehen, wo wir uns letzten Endes einsortieren.“ So gesehen ist es auch nur ein schwacher Trost, dass Ligaprimus Langen beim SSC Karlsruhe Federn gelassen hat (2:3-Niederlage) und Blankenloch nach wie vor 5 Zähler Rückstand bei drei weniger absolvierten Partien vorzuweisen hat.
Am kommenden Samstag gilt es für die TSG beim nächsten schweren Heimspiel gegen den Tabellennachbarn aus Rüsselsheim zu punkten. Anpfiff im Schulsportzentrum ist bereits um 16 Uhr.