TSG hält sich „zuhause“ schadlos – 3:1 gegen SSC Karlsruhe II

Die TSG Blankenloch schlägt SSC Karlsruhe II mit 3:1. Ein Satz, der Freitag nachmittag so nicht umbedingt im sonntäglichen Spielbericht zu erwarten war. Genau genommen sah es aufgrund von Vandalismus und der damit einhergehenden Sperrung des Austragungsorts des Doppelheimspieltags (Oberliga/Dritte Liga) eher nach einem Ausfall eben jenes aus. Der Dank für die Ausrichtung des Spieltags gebührt dem Gegner der zweiten TSG-Vertretung , dem KIT SC. Auf dem berühmten kurzen Dienstweg war in windeseile die Möglichkeit geschaffen den gesamten Doppelspieltag in die Hochschulhallen zu verlegen und somit weiteren Spielverlegungen vorzubeugen. 

Der Sieg der Blankenlocher kann als kleine Überraschung bezeichnet werden. Auf dem Papier handelt es sich zwar im Vorfeld um das Spitzenspiel des Tabellenzweiten (SSC) gegen den Dritten (TSG), aber die Gäste können sowohl auf einen vollen Kader von 12 Mann (exklusive der Langzeitverletzten Stammkräfte Lieb und Lehmann) als auch auf die Dienste der dem Erstligakader angehörenden Lukas Jaeger und Laurin Derr zurückgreifen. Beide waren in der Vorwoche beim Coup des SSC am BounceHouse Cup noch gegen die creme de la creme des deutschen Profivolleyballs angetreten. Speziell Jaeger muss in dieser Konstellation viel Aufmerksamkeit geschenkt werden – der sprungstarke Außenangreifer steuerte zuletzt gegen die TG Rüsselsheim bereits 32 Punkte bei. „Eins ist klar: wenn Luke einen guten Tag hat, dann werden die wenigsten Drittliga-Teams etwas entgegensetzen können“, sagt Libero Benny Loritz, der sich beim SSC selbst 4 Jahre mit Jaeger die Feldseite geteilt hat. „Es war zu erwarten, dass sich das SSC-Offensivspiel auf Lukas stützen wird. Wir haben uns vorgenommen ihn zusätzlich auch mit der Annahme zu beschäftigen, auch wenn er sicher nicht der Schwachpunkt in der Annahme ist – gewissermaßen nach dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung““, gibt Kirchhardt nach dem Spiel seine Gedanken preis.

Blankenloch muss dieses Mal auf Markus Wintergerst (privat verhindert) verzichten, kann aber ansonsten  personell aus den Vollen schöpfen. Co-Trainer Ebert kann somit immerhin stattliche 9 Spieler aus dem Stammkader und den im Pokal stark auftrumpfenden Patrick Krause aus der zweiten Mannschaft auf den Bogen schreiben. Blankenloch beginnt stark und setzt die Marschroute direkt um: Jaeger wird mit Annahme beschäftigt und der Block greift ein ums andere Mal zu. Es entwickelt sich in der Folge ein Spiel, das phasenweise immer wieder hin und her wogt. Blankenloch hat stets mit bis zu 4 Punkten Vorsprung die Nase vorn ohne jedoch wirklich dominant aufzutreten. Rahmani und Weingärtner punkten beständig, auch über die Mitte kann Heidebrecht dank ordentlicher Annahme die SSC-Blockspieler immer wieder mit den Angriffen von Ebert und Hornung binden. Am Ende sieht die gut gefüllte Hochschulsporthalle den 25:19-Satzerfolg der TSG.

Der Satzverlauf im Folgedurchgang ähnelt dem Ersten – jedoch unter umgekehrten Vorzeichen. Nach einem guten Start der TSG übernimmt Karlsruhe die Führung und verwaltet diese über den gesamten Satz hinweg. Dabei helfen sicherlich auch die Eigenfehler, die sich vermehrt ins Blankenlocher Spiel einschleichen und von Karlsruhe gnadenlos bestraft werden. Der Satz geht mit 20:25 an Karlsruhe.

Satz 3 gestaltet sich vom Start weg spannend. Beide Teams schenken sich nichts und gehen Kopf an Kopf in die entscheidende Phase. Bei 19:19 schreitet Florian Ebert zur Aufschlaglinie und verlässt diese erst drei erfolgreiche Aufschläge später wieder. Insbesondere der glänzend aufgelegte Seyar Rahmani ist von Karlsruhe nicht mehr zu stoppen und so geht die TSG mit 25:22 über die Ziellinie. 

Blankenloch hat längst erkannt, dass am heutigen Tag was drin ist und spielt befreit auf während die Gäste zunehmend frustriert wirken. Gästetrainer Greiner sieht seine Felle davonschwimmen und setzt nun auf ein 4:2-System mit zwei Zuspielern. Ziel der meisten Pässe bleibt Jaeger, das Spielglück ist in dieser Phase jedoch häufiger auf Seiten der TSG zu finden – einige SSC-Angriffe landen nur knapp neben der punktbringenden Trefferfläche und bei 20:14 wirkt das Spiel entschieden. Doch Karlsruhe kämpft sich nochmal auf 22:19 ran und Kirchhardt zieht die Auszeit. Kurz darauf kann aber der zweite von drei Matchbällen genutzt werden und Blankenloch siegt unter den Augen der zurückgetretenen Zuspiellegende Steffen Schad erstmals seit dem Aufstieg der zweiten Vertretung des SSC gegen selbige.

„Ich denke wir haben ein gutes Spiel gemacht, gut gegengehalten und sind glücklich mit dem Ergebnis. Die druckvollen Aufschläge und daraus resultierenden Blocks waren heute ausschlaggebend. Wir sind sehr froh, dass Stefan (Hornung) endlich seine Masterarbeit abgegeben hat, und wochenends wieder mehr Kapazitäten hat, um seine großen Potentiale im Block auszuspielen. Seine Blocks und die Wucht von Seyar im Angriff haben Karlsruhe etwas den Zahn gezogen“, schätzt Kirchhardt die Leistung seiner Mannschaft ein. Mit den 3 Punkten zieht Blankenloch am SSC vorbei und übernimmt den zweiten Tabellenplatz. In der kommenden Woche wartet schon das Rückspiel gegen die Westerwald Volleys, bei denen die TSG erst vergangenes Wochenende gastiert hatte. Es wird damit gerechnet, dass das Heimspiel wieder auf gewohntem Terrain in der Blankenlocher Sporthalle stattfinden kann – ob die Reinigungsarbeiten bis dahin erledigt sind und ob gegen Ende der Woche der Trainingsbetrieb wieder aufgenommen werden kann, wird sich allerdings erst unter der Woche herausstellen. Geplanter Anpfiff am kommenden Sonntag ist um 16 Uhr.