Ganz hart erkämpfte TSG-Punkte im Topspiel

Um 17:49 am Samstag, nach beinahe zwei Stunden Brutto-Spielzeit, hatten die Volleyballer der TSG Blankenloch die nächsten drei Tabellenpunkte im Sack. Mit 3:1 (-23, 21, 12, 23) hatten TSG Diagonalspieler Marko Kienast und seine Teamkollegen den Tabellenzweiten aus Ludwigsburg besiegt. “Niedergekämpft trifft es wohl eher.” kommentierte Kienast verschwitzt die Partie. Die Gäste aus der Barockstadt hatten den Blankenlochern alles abverlangt. “Das war absolut das schwerste Spiel bisher.”.In der Tat hielt die Partie einiges von dem was die Tabellensituation (der Zweite zu Gast beim Ersten) im Vorfeld versprach. Spannende Sätze, starke Aktionen am Netz und in der Abwehr und am Ende noch eine gehörige Prise Drama.
Die TSG, mit derselben Aufstellung wie in der Vorwoche in Waldgirmes, hatte den besseren Start in die Partie und ging schnell mit 10:5 in Front. Dann fanden die Gäste, angeführt von ihren spielbestimmenden Aussenangreifern ins Spiel. Winter und Tomic glänzten in Angriff und mit starken Sprungaufschlägen und brachten die Schwaben zunächst wieder heran (10:8, 17:15, 17:18). Die TSG strauchelte kurz, bäumte sich aber wieder auf, als Trainer Torsten Kirchhardt einen taktischen Blitzeinfall hatte und Philipp Lintner für Steffen Schad zum Aufschlag brachte (20:21 auf 22:21). Doch das Blatt wendete sich noch einmal – ab 23:22 punktete Ludwigsburg dreimal in Folge (erfolgreicher Angriff, Punktball nach schwachem Zuspiel und letztlich TSG Angriffsfehler nach wackliger Annahme) und holte sich Satz 1.
In Satz zwei behielten die Gäste ihren Schwung. Druckvolle Aufschläge, ein gut postierter Block gegen einen durchsichtigen Blankenlocher Spielaufbau und solider Verwertung von Punktchancen und schnell stand es 9:12. Ludwigsburg hielt den Vorsprung bis zum 13:17, ehe endlich die Aufschläge der TSG – hier von Stefan Hornung – Wirkung zeigten (17:17) und Ludwigsburg unter dem stärker werdenden Druck der Gastgeber wackelte. Kirchhardt wiederholte bei 17:18 den taktischen Wechsel aus Satz eins (Lintner für Schad im Aufschlag) und sein routinierter Diagonalspieler belohnte Kirchhardt – in Kombination mit Angriffsfehlern der plötzlich nicht mehr souverän wirkenden Schwaben – mit Punkten. Als Lintner vom Aufschlag ging, hatte Blankenloch mit 22:19 die Weichen zum Satzausgleich gestellt (25:22).
Die Gäste waren nun total von der Rolle, während es bei den Gastgebern nun wie am Schnürchen lief. Die bisher extrem stabile Annahme kam ins Wanken und die MTV Angreifer scheiterten häufiger entweder an der TSG oder an sich selbst. Gästetrainer Racky nahm bei 5:10 und 7:14 und bei 10:19 gönnte er seinem Kapitän Tomic ein Päuschen vor dem sich anbahnenden vierten Satz. Der Mann fürs Grobe bei der TSG, Seyar Rahmani, konnte bei Satzball (24:12) zum krönenden Abschluss noch nach einem Geschenk der MTV Annahme “einen fürs Publikum” rauslassen und versenkte den Ball beinahe senkrecht am Netz. 
Die Gäste zeigten aber in der Folge, dass sie auch diesen deutlichen Satzverlust wegstecken konnten und hielten nach einer taktischen Umstellung wieder voll dagegen. Der Satz verlief wieder ausgeglichen (5:4, 14:12, 17:17) ehe Benny Loritz und danach Flo Ebert am Aufschlag einen vermeintlich vorentscheidenden Vorsprung (20:17, 22:18) herausspielten. Bei 24:20 hatte die TSG sogar vier Matchbälle, ehe sich das Ende des Spiels noch dramatisch gestalten sollte. Ein Aufschlagfehler von Blankenloch brachte bei den bereits angezählten Ludwigsburgern noch den besten, Pascal Winter, an den Aufschlag (24:21). Dieser ging volles Risiko. Zunächst servierte er einen direkten “Winner” (24:22), dann entschärfte der MTV einen Schnellangriff von Stefan Hornung (24:23). Auszeit Blankenloch und volle Anspannung bei allen Beteiligten. Dann ein harter Angriff von Rahmani, der vom Ludwigsburger Libero klar innerhalb der Antennen auf die Seite der TSG abgewehrt wird und dort von einem Ludwigsburger aus dem Aus heraus zurückgespielt wurde. Die TSG Akteure waren bereits am Jubeln, da die Rettungsaktion klar regelwidrig war, doch das Schiedsgericht liess weiterspielen und Ludwigsburg blockte den nächsten Angriff ab. Es folgte verständliche Aufregung auf Seiten der Badener und nach langer Aufarbeitung des Ballwechsels wurde auf Wiederholung des Spielzugs entschieden. Die Spieler stellten sich wieder auf, und die Partie nahm ein Ende – aus Sicht des alten und neuen Tabellenführers ausgleichende Gerechtigkeit – als Winter seinen Aufschlag ins Netz setzte. 
“Auf die Moral und Kampfkraft meines Teams kann ich heute stolz sein, aber spielerisch war es – sicherlich auch bedingt durch die sehr druckvoll agierenden Ludwigsburger – nicht immer ein Leckerbissen. Im Zuspiel hatten wir heute nicht den besten Tag, aber Benny, Seyar und Marko haben heute viele Punkte aus schwierigen Situationen für uns gemacht. Auf jeden Fall muss man auch erwähnen, dass Philipp bei seinen Einwechslungen wichtige Punkte für uns gemacht hat. Seine Serie in Satz zwei war letztlich vielleicht sogar spielentscheidend.”
Der aktuelle Spielplan bleibt schwer für die TSG – am nächsten Samstag geht es nach Bliesen, wo der heimische TV eine Macht ist. Die Mission, Punkte aus dem Saarland zu entführen wird erneut eine schwere Aufgabe für die TSG.