Es geht doch!
Mit einem 3:0 der knappen Sorte (23, 20, 30) haben sich die Drittliga-Volleyballer der TSG Blankenloch nach zwei Niederlagen in Serie wieder in die Erfolgsspur zurückgebracht. Im Duell zweier ersatzgeschwächter Teams verlangte der Tabellenvorletzte aus Rüsselsheim dem nur teilweise souverän aufspielenden Tabellenzweiten aus Baden einiges ab. Da aber der Sieg eine drohende Mini-Krise bei der TSG abwenden konnte und da jeder Punkt in der in diesem Jahr sehr ausgeglichenen Liga Gold wert ist, fiel die Bewegung von Spielertrainer Kirchhardt eher positiv aus. “Natürlich haben wir es uns streckenweise selbst zu schwer gemacht. In den Sätzen eins und drei verdaddeln wir kurz vor Schluss Führungen, die uns eigentlich sicher zum Satzgewinn reichen sollten. Aber ich gehe davon aus, dass uns der Sieg die nötige Sicherheit für die nächsten Aufgaben in Konstanz und in Rottenburg zurückgebracht hat.” Kirchhardt und Co waren einmal mehr quasi in Minimalbesetzung angetreten. Der eigentlich für die Startformation vorgesehene Philipp Lintner musste mit Grippe passen, wodurch Marko Kienast auf sein eingeplantes Päuschen verzichten musste. Benny Loritz konnte angeschlagen nur Libero antreten (und war damit nach Juraj Valovic, Torsten Kirchhardt und Tim Westermann der vierte Libero im vierten Spiel). Somit stellte sich der Rest des Teams quasi von selbst auf und nur Kirchhardt selbst stand als Allrounder für einen eventuellen Wechsel zur Verfügung. Aber diesmal konnte und wollte Blankenlochs Coach die angespannte Personalsituation nicht als mildernden Umstand anführen. “Rüsselsheim hatte auch nur eine Wechseloption im Zuspiel. Die mussten sogar mit einem nominellen Aussenangreifer in der Mitte antreten. Da hatten wir es eigentlich noch recht gut im Vergleich.”
Blankenloch startete fahrig in die Partie. Die Zielvorrichtungen einiger Angreifer waren offenbar vor Spielbeginn nicht richtig geeicht worden, so dass die Gastgeber den hessischen Gästen einige Punkte per direktem Fehler schenkten (9:13). Mitte des Satzes kam die TSG dann endlich ins Rollen und konnte bei Aufschlag Rahmani die deutlichen Vorteile im Mittelblock immer wieder in Punkte ummünzen. Zudem schossen sich Rahmani aus dem Rückraum und Kienast am Netz so langsam warm und die Badener drehten zur Freude des Heimpublikums den Satz (10:14 auf 16:14). In der Folge hielt die TSG den Vorsprung bis zum Satzende, ehe zwei unnötige Fehlerserien (22:18 auf 22:20 und 23:20 auf 23:23) die Gäste wieder ins Match brachten. Dann gelang endlich der TSG Sideout und Tim Westermann holte mit einem starken Einzelblock gegen den Rüsselsheimer Diagonalspieler Vincent Lutz den Satz nach Hause (25:23). Der gewonnene Satz gab Blankenloch Sicherheit. Aus einer von Loritz gut organisierten Annahme heraus konnten Flo Ebert und Stefan Hornung immer wieder glänzen. Vor allem Hornung konnte nach Belieben schalten und walten. Die TSG zog innerhalb von zwei Rotationen von 10:9 auf 17:10 davon. Rüsselsheims Kapitän Steffen Jungbluth – bester Spieler im Trikot der Hessen – verkürzte mit starken Sprungaufschlägen zwar nochmal auf 17:14 doch Blankenloch liess sich den Satz nicht mehr nehmen (25:20).Leider verliess die TSG in Satz drei wieder die gezeigte Souveränität. Eine Mischung aus TSG Eigenfehlern und einer beherzten Abwehrleistung der TGR brachte die Gäste schnell in Front (4:9). Kienast und Co konterten zwar (12:11), konnte sich aber nicht wirklich absetzen. Die Gäste, bei denen nun das gesamte Spiel über ihre starken Aussenangreifer lief, liessen sich auch beim Stand von 20:17 nicht entmutigen und hielten weiter dagegen. Zur denkbar schlechtesten Zeit hatte Blankenloch einen kurzen Blackout, gab den 3 Punkte Vorsprung ab, und geriet ins Hintertreffen (21:22). Der Tabellenzweite fing sich glücklicherweise (23:22), und ab diesem Zeitpunkt sah das Publikum ein mehr als spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden Teams. Zunächst wehrten die Gäste drei Matchbälle ab (24:23, 25:24, 26:25). Dann folgte einmal mehr ein Service-Winner von Jungbluth und nun war es an den Blankenlocher Spielern, die Drucksituation zu bewältigen und Satzbälle abzuwehren. Hornung, Rahmani, Ebert und Kienast erledigten dies der Reihe nach mit erfolgreichen Angriffen (bei jeweils 26:27, 27:28, 28:29, 29:30), ehe Rahmani mit einem druckvollen Service einen vernünftigen Angriff der Rüsselheimer verhinderte und Blankenloch die sich ergebende Punktchance zum vierten Matchball nutzen konnte (31:30). Rahmani blieb im Aufschlag bei der Variante “Vollgas” und belohnte sich und seine Mannschaftskollegen mit einem Ass (32:30).
Blankenloch bleibt für eine weitere Woche auf Rang zwei der Tabelle und kann mit nunmehr 14 Punkten etwas gelassener in das Auswärtsspiel beim Tabellenachten aus Konstanz gehen. Kirchhardt und Co haben auch berechtigte Hoffnung, dass sich das Lazarett bis zur nächsten Woche etwas lichtet. “Ich gehe davon aus, dass wir für die letzten beiden Spiele einigermaßen komplett anreisen können. Da wollen wir vor Weihnachten noch was Zählbares holen und vor allem wieder den Volleyball zeigen, den wir drauf haben, wenn alle an Bord sind.” so der Übungsleiter der Badener.