Erster Punktverlust für die TSG

In der dritten Partie mussten die TSG Volleyballer erstmals einen Satz abgeben. Beim Gaststpiel im hessischen Waldgirmes waren es dann sogar zwei und damit ging Blankenloch zwar als 3:2 (21, 24, -25, -18, 9) Sieger, aber erstmals nicht mit den maximal möglichen 3 Punkten für die Tabelle vom Feld. Während des mehr als zwei Stunden andauernden Spiels durchliefen Kirchhardts Schützlinge alle Höhen und Tiefen die eine Volleyballpartie mit sich bringen kann – inklusive zweier nicht verwandelter Matchbälle in Satz 3 – ehe sich die Mannschaft in Satz 5 zusammenriss und die Partie auf einer positiven Note beendete und recht souverän heimfuhr.
Das Fazit von Spielertrainer Kirchhardt fiel dementsprechend gemischt aus. “Der Aufschlag war heute über weite Strecken eine Katastrophe, aber im fünften Satz dann wenigstens wieder da. Am Ende von Satz drei waren wir – für uns uncharakteristisch – hektisch und fehleranfällig und da haben wir die Waldgirmeser wieder ins Match gebracht. Das hätte heute 3:0 für uns ausgehen müssen. Nach dem Einbruch in Satz vier hätte das aber genauso gut ein 2:3 werden können. Insofern bin ich zufrieden, dass wir uns wieder zusammengerissen und das Spiel gewonnen haben.“

“Ohne vier” (Philipp Lintner privat verhindert, dazu die langzeitabwesenden Matthias Reinstädt, Markus Wintergerst und Julian Kallfass) angereist, vertraute Kirchhardt nach der dreiwöchigen Spielpause im Wesentlichen auf die selbe Aufstellung wie in den ersten beiden Spielen, nur dass Marko Kienast wieder die Diagonalposition von Lintner “zurück-übernahm”. Bis auf den Aufschlag (5 Fehler bei der ersten Rotation) kam die TSG gut in die Partie. Der Spielaufbau lief gefällig und die Gäste konnten sich ein leichtes Polster erarbeiten (14:12, 19:17, 22:18). Der TVW kam nochmal kurz heran (22:21), doch bei Aufschlag Kienast konnte die TSG zweimal selbst punkten und mit 25:21 in Front gehen.

Satz zwei verlief analog zu Satz 1. Der TSG Aufschlag kam etwas besser in die Partie, war aber dennoch nicht so druckvoll wie gewohnt, und die individuelle Stärke der TSG Angreifer sorgte für einen komfortablen Vorsprung (16:14, 20:16). Besonderes Vorkommnis war eine im Volleyball eher selten zu beobachtende kurze Rudelbildung, als ein Spieler der Gastgeber das TSG Feld zum bejubeln seines Angriffs nutzte und von den Gästen zuvorkommend den Weg zur eigenen Spielfeldhälfte gewiesen bekam. Nach einer spontanen Vollversammlung am Netz einigte man sich letztlich friedlich auf die sportliche Nutzung der jeweils eigenen Feldhälfte und der Fokus lag fortan auf dem Sport. In der Schlussphase machten sich die Gäste das Leben selbst schwer, da mehrere Angriffe in Folge näher an der Hallenwand als am gegnerischen Feld aufschlugen. So schmolz der Vorsprung und die Badener vergaben gleich 3 Satzbälle (24:21 auf 24:24). Dafür konnte die TSG dann gleich zweimal in Folge Punkten und ging mit einem 2:0-Satzvorsprung in die 10 Minuten Pause.

In Satz 3 hätte Blankenloch alles klarmachen können, vielleicht sogar müssen. Nach einem 15:17 Rückstand erarbeiteten sich die Gäste einen leichten Vorsprung und hatten bei 24:23 und 25:24 Matchball gegen die nun aufopfernd verteidigenden Gastgeber. In diesen Ballwechseln kam die TSG sogar zum Spielaufbau, agierte aber nicht souverän und konnte den Sack nicht zumachen. “In dieser Phase hat Waldgirmes super abgewehrt, dass muss man ihnen lassen. Mehr als einmal hab ich gedacht, dass wir den Punkt gemacht haben – nicht nur bei den Matchbällen, auch davor – aber immer wieder haben die das Ding vom Boden gekratzt und selbst die Punkte gemacht.” so der spätere MVP Kienast. Bei 25:25 schlug der Kapitän der Gastgeber ein Ass auf die Linie und den ersten Satzball nutzte Waldgirmes konsequent – 1:2 Satzanschluss aus Sicht der Hessen.

In Satz 4 war Blankenloch total von der Rolle. Nichts lief mehr auf Seiten der TSG, während die Gastgeber immer selbstsicherer auftraten. Ein mehr als deutliches 19:25 war die Folge. “In dieser Phase war unsere Körpersprache eine Katastrophe. Als ob noch nie einer der Spieler in dieser Drucksituation gewesen wäre” meinte Kirchhardt. “Da muss man mehr dagegen halten und sich auf dem Feld zeigen, nicht wegducken.”

Vor Beginn des fünften Satzes hätten also wohl die wenigsten Zuschauer noch eine Wette auf die TSG abgeschlossen, doch das Team stand zusammen und meldete sich zurück. Blankenloch konnte wieder mehr im Schnellangriff punkten, der Block stand und die Aufschläge kamen endlich besser. Kienast dazu: “Nach vier gespielten Sätzen wurde das auch Zeit.” Flo Ebert (2), Kienast (1) und Seyar Rahmani (1) servierten jeweils zum Punktgewinn, so dass beim Seitenwechsel (8:3) die Messe beinahe bereits gelesen war. Blankenloch liess nichts mehr anbrennen und spielte den Satz zum 15:9-Sieg konzentriert zu Ende. Letzter Punkt war – was auch sonst – ein Service Winner von MVP Kienast.

Blankenloch erhält als Belohnung für den Auswärtserfolg die Tabellenspitze zumindest für eine Woche zurück, ehe am kommenden Samstag das tabellarische Topspiel gegen den derzeit Zweiten – Aufsteiger Ludwigsburg – in Blankenloch ansteht. Über zahlreiche Unterstützung ab 16:00 würde sich das Team freuen.